Christliche Identität bewahren!

Wahrheit schließt Lüge aus. Ein allgemeiner moraltheologischer Grundsatz, der auch dem gesunden menschlichen Empfinden entspricht, sagt, dass die Bejahung einer bestimmten guten Sache bzw. der positive Einsatz für sie zugleich auch die aufrichtige Ablehnung des inhaltlichen Gegensatzes von ihr beinhalten muss. So kann man z.B. nicht für Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit eintreten, ohne gleichzeitig auch die Lüge grundsätzlich als wertnegativ zu bezeichnen. Die Wahrheit schließt ihrem Wesen nach kategorisch die Lüge aus (wie das Licht die Finsternis) - beide lassen sich nicht miteinander “verbrüden”! Man kann nicht die Wahrheit lieben, ohne gleichzeitig auch die Lüge abzulehnen.
Zwar muss eine solche gleichzeitige Auflehnung gegen das moralisch Negative nicht immer auch verbal artikuliert werden, weil sie meistens auch wie selbstverständlich angenommen wird. Nur würde es unserer Glaubwürdigkeit massiv schaden und unser verbales Ja zum sittlich Guten relativieren und in Frage stellen, sollten wir zum offenkundig Unsittlichen schweigen oder es sogar in innerer Gleichgültigkeit hinnehmen, wenn wir entweder darauf angesprochen oder damit wie auch immer konkret konfrontiert werden. Ohne eine entsprechende wertende Stellungnahme gegen das Unsittliche darf unser angeblich grundsätzliches Ja zum Sittlichen dann sehr wohl angezweifelt werden!
Im öffentlich-politischen Leben unserer Gesellschaft werden immer wieder Fälle bekannt, in welchen man auf der einen Seite zwar so manche Ideale verbal als höchst positiv bezeichnet und medial anpreist (so z.B. “Toleranz”, “Respekt”, “Demokratie”, “Wille des Volkes” usw.), zur gleichen Zeit aber aufgrund bestimmter politischer Interesse oder gesellschaftlicher Rücksichten (etwa auf bestimmte einflussreiche Personengruppen) dennoch offensichtlich nicht auch die Bereitschaft aufbringt, deren konkret zu Tage getretenen massiven Bruch mit den sog. “eigenen” moralischen Idealen entsprechend beim Namen zu nennen bzw. mit aller gebotenen Konsequenz anzuprangern.
Darüber hinaus kann die Wahrheit dann aber auch durch offenkundige Einseitigkeit bei Lob (oder Tadel) eines konkreten Sachverhaltes oder einer bestimmten Personengruppe nicht unwesentlich relativiert und in Frage gestellt werden, wenn man nämlich bei der Darstellung des betreffenden Themas nur bestimmte, einem in den Kram passende Teilaspekte hervorhebt, die sprichwörtliche negative (oder positive) “Kehrseite der Medaille” aber wider besseres Wissen hartnäckig verschweigt. Eine solche absichtliche unsachliche Einseitigkeit in der Darstellung von konkreten sittlich relevanten Sachverhalten - für unsere sog. westliche Gesellschaft gegenwärtig geradezu charakteristisch! - offenbart dann ebenfalls den betreffenden Mangel an Liebe zur Wahrheit bzw. verdreht, verdunkelt und relativiert sie noch wirksamer, weil eine solche Lüge viel subtiler erfolgt und somit weniger leicht zu durchschauen ist.
Bewertung des Ramadan. Dieses Jahr (2014) begann ja der islamische Fastenmonat Ramadan am 28. Juni, also zu einer Jahreszeit, in welcher der Tag praktisch am längsten und die Nacht am kürzesten sind. Und wieder wurde in den Medien geradezu devot berichtet, wie diese islamische Fastenordnung aussehe, dass man da nämlich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang überhaupt keine Speisen und Getränke zu sich nehmen und somit grundsätzlich erst in der Nacht essen und trinken dürfe. So diskutierten auch die deutschen Reporter und Fußballexperten während der kürzlich stattgefundenen Fußballweltmeisterschaft in Brasilien darüber, wie es denn die moslemischen Spieler, die nach Beginn des Ramadan noch spielen mussten, mit dieser Fastenordnung halten können. Und man stellte höchst anerkennend fest, dass sie dann in der Regel eine entsprechende Befreiung seitens ihrer Imame erhalten hätten.
Natürlich gab es dieses Jahr auch wieder freundliche Grußworte westlicher Politiker und Vertreter christlicher Religionsgemeinschaften an die Adresse der Moslems aus Anlass deren Fastenmonats - immer nur in ausschließlich positiver Wertung gehalten. Es durften dann natürlich auch “katholische Bischöfe” und der “Papst” in Rom nicht fehlen, die von ihrer Wertschätzung des Ramadan-Fastens sprachen und auf seine (angeblich) positive Wirkung auf die Vertiefung der islamischer Frömmigkeit verwiesen. Man könnte meinen, sie setzen das islamische und christliche Fasten komplett gleich.
Nun, es ist selbstverständlich besser, wenn jemand grundsätzlich irgendeine Art von Enthaltung von übermäßigem Konsum praktiziert, und somit auch wie auch immer “fastet”, statt sich nie irgendwelche Einschränkungen aufzuerlegen. Dennoch muss gefragt werden, ob denn das islamische Fasten im Monat Ramadan wirklich nach durchgehend vernünftigen Regeln ablaufe. Denn wenn man schon selbst eine bestimmte Sache anspricht (wie z.B. die christlichen “Islam-Versteher”), dann darf man sie nicht nur einseitig loben, ohne zur gleichen Zeit auch deren weniger günstigen Begleiterscheinungen und “Nebenwirkungen” entsprechend kritisch zu beleuchten.
Beim christlichen Fasten (in Bezug auf die Frage, wie viel an Nahrung und welche Speisen speziell) verzichtet der Mensch sozusagen ersatzlos auf einen Teil seiner Speisen und bringt diese und andere Einschränkungen Gott als religiöses Opfer dar. Beim moslemischen Fasten isst und trinkt der Mensch zwar tagsüber nichts, dafür langt er dann wohl umso mehr nachts zu! Reportagen aus moslemischen Ländern zeigen, wie dann nachts auf den Straßen die Tische äußerst üppig gedeckt werden... Es ist unterm Strich kein Verzicht, sondern gewissermaßen nur eine zeitliche Verschiebung der Ess- und Trinkzeiten auf die Nacht. In Bezug auf die Menge und spezifische Auswahl der Speisen wird da bezeichnenderweise keine Reduzierung bzw. Einschränkung verlangt.
Da muss man dann aber auch fragen, wie denn die dann nachts umso üppiger ausfallenden Mahlzeiten der Moslems mit Fasten als solchem in Verbindung zu bringen sind. Muss man sich dann nicht auch eine entsprechende “Reserve” für den kommenden Tag anlegen, um den allein schon mal physisch überhaupt überstehen zu können? Kommt denn diese Art von “Fasten” vielerorts nicht eher einer bedenklichen Entartung des religiösen Fastendankens gleich? Und in welchen Medien oder politisch-gesellschaftlichen Kreisen wird dies hierzulande überhaupt bzw. wenigstens ansatzweise kritisch angesprochen?
Warum schweigen denn die “Lobpreiser” des Islam und Ramadan dann auch darüber, dass es zudem höchst ungesund ist, tagsüber gänzlich aufs Essen und Trinken zu verzichten, dafür aber dann ausgerechnet nachts den Magen vollzustopfen? Das wird doch jeder, der sich nur irgendwie mit Medizin und Ernährung auskennt, bestätigen. Man werde sich dessen bewusst, dass man im Ramadan auch zu einer kalten Jahreszeit (tagsüber) nichts essen bzw. auch zu einer heißen Jahreszeit keinen einzigen Tropfen Wasser zu sich nehmen darf - höchst ungesund bzw. sogar richtig schädlich für den Organismus und die Gesundheit. Viele sind sich dieser Tatsache zwar durchaus bewusst, aber dennoch spricht es niemand an. Warum denn?
Und wie sieht es dann mit der physischen Kraft bzw. der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit dieser Menschen aus? Wie soll der Mensch bei dieser Art von “Fasten” tagsüber eine vernünftige Arbeitsleistung bringen können, wenn er zudem einen ganzen Monat lang auch noch mit vollem Magen ins Bett geht und dann auch morgens oft wesentlich früher als sonst aufstehen muss, um für den ganzen kommenden Tag sozusagen “im voraus” zu essen und zu trinken? Warum werden solche Fragen in unseren Medien nicht angesprochen - selbstverständlich ruhig und sachlich.
Wie würde denn unser politisch-gesellschaftlich-religiöses Establishment reagieren, wenn es sich hierbei um Christen oder sogar um sog. traditionalistische Katholiken handeln würde? Wohl würde man dann eine solche Art von “Fasten” sofort in einer heftigen Medienkampagne mit höchstem Unmut als rückständig, abwegig und schädlich bewerten, und zwar zurecht. So aber überschlägt man sich aus politisch-gesellschaftlich-ökumenischen Rücksichten auf den Islam und dessen Anhänger nur mit Lobsprüchen - von sachlichen Bedenklichkeitsäußerungen, die doch jedem vernünftigen Menschen in den Sinn kommen (müssten), leider nicht die geringste Spur. Der “heilige” Islam halt... Wie ist das möglich?
Es ist doch offenkundig, dass man hierzulande nicht nur nicht die immer zahlreicher werdenden moslemischen Wähler vergraulen möchte, sondern inzwischen sogar auch richtig Angst vor nicht geringen gesellschaftlichen Unruhen hat, mit welchen Moslems nicht selten auch auf durchwegs sachliche Kritik am Islam reagieren, welche sie dann nach einer bekannten (und bei uns in Deutschland leider auch äußerst wirksamen) Masche gern als “Beleidigungen des Islam” oder “des Propheten” darstellen. Und unsere Politiker sowie leider auch in der Öffentlichkeit auftretende christliche Religionsvertreter ziehen dann in einer sich anbiedernden Weise allzu gern in dieselbe Richtung mit und wittern auch hinter jeder entsprechenden sachlichen und berechtigten Kritik absurderweise gern “Intoleranz” und “Ausländerfeindlichkeit”! Mit Wahrheit und Sachlichkeit hat dies wohl kaum etwas zu tun.
Wenn aber der Islam und dessen Anhänger angeblich so friedfertig seien, wie man sie gern darstellt, warum befürchtet man dann überhaupt, dass es ihrerseits zu bestimmten Gewalttaten kommen könnte? Denn wenn der Islam eine angeblich so friedliebende Religion ist, dann müssten doch dessen Anhänger durchaus in der Lage sein, eine sachliche Diskussion zu führen - einzig und allein auf der Ebene der Argumente. Offensichtlich sieht der betreffende Sachverhalt doch anders aus.
Unser Glaubensverlust. Aber warum verhält sich unser politisch-gesellschaftliches Establishment so, wie es sich gegenwärtig verhält? Warum startet sie in unserer Gesellschaft auch über jene wenigen höchst problematischen Bereiche des Islam hinaus keine objektive Debatte, die man von der deutschen “politischen Korrektheit” her gerade noch gelegentlich ansprechen “dürfe” (um daraufhin sofort zu hören zu bekommen, dass es nicht der Islam als solcher sei, der z.B. die Frauen unterdrücke und auf seine Weise [etwa durch Vollverschleierung] ebenfalls zu reinen Sexobjekten degradiere, sondern dass für solche Missstände ausschließlich manche patriarchale arabische Gesellschaften verantwortlich zeichnen)?
So macht man im Westen zwar mit nicht wenigen arabischen Ländern extrem profitable Geschäfte (v.a. Erdöl- und Erdgasförderung), ist aber extrem zögerlich, wenn es darum geht, endlich auch die zahlreichen und schwerwiegenden Repressalien bzw. die teilweise sogar blutigen Verfolgungen der Christen in denselben und anderen moslemischen Ländern entsprechend mutig und unmissverständlich anzusprechen bzw. auch bestimmte Folgen androhend anzuprangern. Außer ein paar allgemeiner Lippenbekenntnisse wird da seitens unserer Regierungen nichts unternommen. Und auch in der Gesellschaft wird dies alles nicht groß thematisiert.
Und spätestens an dieser Stelle wird es offenkundig, dass es uns im Westen in allerersten Linie bzw. praktisch ausschließlich nur ums Geld, die Macht und den wirtschaftlichen Profit geht! Ein geschärftes Gewissen bzw. ein christliches Bewusstsein ist unserer Gesellschaft offensichtlich bzw. offenkundig abhanden gekommen. Die christliche Idee als solche, dass man sich nämlich aufrichtige Sorgen um das macht, was dem Schutz der eigenen christlichen Identität bzw. dem Wohlergehen und der Verteidigung der Christenheit dienen könnte, erscheint unserem politisch-gesellschaftlichen Establishment schon lang nicht mehr auf deren geistigem Radar.
Dass sich dann auch zahlreiche offizielle Vertreter der “katholischen” wie “evangelischen” “Kirchen” an diesem schicksalshaften “Requiem” für das Christentum mit trauriger Hingabe und verräterischer “Begeisterung” beteiligen, verschlimmert nur noch weiter die Situation. Man will da noch weniger anecken oder provozieren als die Politiker und hat seine geistige Ausrichtung im Hinblick auf die nicht-christlichen Religionen ausschließlich auf den abstoßenden Kuschel- und Anbiederungsmodus geschaltet.
All das ist wohl nur möglich, weil wir als Gesellschaft den christlichen Glauben, den Glauben an Jesus Christus als den göttlichen Erlöser, entweder bewusst aufgegeben oder sozusagen unbewusst verloren haben, und diese geistige Tragödie dann sogar auch noch als eine epochal-zivilisatorische Leistung darstellen! Wir schätzen die historisch-christliche Identität Europas nicht mehr (hinreichend), sondern sind bisweilen sogar “begeistert”, wenn sie abgeschüttelt werde. Dann sehen wir logischerweise auch keine Notwendigkeit mehr darin, das Christentum nicht nur innerlich zu schätzen, sondern darüber hinaus auch äußerlich zu schützen! Die entstandene geistige Leere wird in der Folge mit anderweitigen Vergnügungs- bzw. quasi-religiösen Inhalten “bereichert” (Ersatzreligion!) und wir merken dabei nicht, dass wir steil auf einen noch größeren und gefährlicheren geistigen Abgrund zusteuern!
Somit stellt letzten Endes weder der Islam noch irgendeine andere Religion unser eigentliches und vordergründiges schicksalhaftes Problem dar. Nein, diese “Suppe” haben wir uns selber “eingebrockt” - durch den Verlust des authentischen katholischen Glaubens und somit der christlichen Identität des Abendlandes! Wenn man keine echte Ehrfurcht vor Gott mehr hat, macht es einem auch nicht mehr viel aus, wenn Er aus der Mitte der Gesellschaft entfernt und durch so manche politisch-gesellschaftlichen Götzen ersetzt wird - man wird geistig blind. Und man kann heute vielleicht noch nicht einmal richtig abschätzen, wie viel wir dafür in der Zukunft noch werden “zahlen” müssen.
Themen für interreligiöse Gespräche. Warum wäre es denn für “christliche” Religionsvertreter nicht möglich, bei ihren zahlreichen interreligiösen Treffen und Veranstaltungen im anständigen und keinesfalls verletzenden Ton z.B. gerade die seltsame moslemische Fastenordnung anzusprechen? Warum könnte man dann den moslemischen Diskussionspartnern gegenüber nicht auch deren letztendlich doch höchst befremdende islamische Vorstellung von den sog. “Freuden des Paradieses” thematisieren, die doch jedem vernünftigen Menschen eigentlich sogar als gänzlich abwegig erscheinen muss. Denn wenn die Glückseligkeit des moslemischen Mannes im Paradies in sexuellen Ausschweifungen mit 72 Jungfrauen bestehen soll, dann profaniert man ja nicht nur die Vorstellung vom Paradies als solchem auf eine unerhörte und primitive Art, sondern lässt in entsprechender Weise auch “Gott” als eine Art Zuhälter erscheinen. Für einen Christen höchst abstoßend!
Wenn man schon solche interreligiösen Gespräche organisiert, dann wären z.B. dies gute Themen, die da angesprochen werden könnten, sollten, ja müssten! Würde es unseren offiziellen “katholischen” und “evangelischen” Repräsentanten mehr um den Glauben und die Sachlichkeit gehen - statt um verkehrte “Religionsverbrüderungs”-Ideologie -, würden diese “Pfarrer”, “Bischöfe” und “Päpste” weniger ihrem ständig in die Öffentlichkeit gebrachten tiefempfundenen “Respekt” und ihrer “Hochachtung” vor dem Islam, Koran, Judentum, Buddhismus usw. Ausdruck verleihen, sondern anfangen, bestimmte sachliche Glaubensinhalte in die Diskussion einzubringen, die z.B. im Islam oder dem Judentum höchst bedenklich sind. Aber das setzt natürlich voraus, dass man zunächst selbst zutiefst von der Heilsnotwendigkeit des Glaubens an Jesus Christus überzeugt ist und dann auch den Mut hat, sich öffentlich dazu zu bekennen! Aber das ist ja gerade das Problem...
Hätten man aber diese Glaubensstärke und den Bekennermut, würde man auch ganz anders auf die Worte des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan reagieren, der in einer Rede bei einer Konferenz in der ostanatolischen Stadt Siirt aus einem religiösen Gedicht, das Ziya Gökalp zugeschrieben wurde, zitiert hatte: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonetten, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ (Dietrich Alexander: Reformer oder Wolf im Schafspelz? In: Die Welt, 22. September 2004; Der Islamist als Modernisierer. In: Die Welt, 5. Mai 2007)
Das seltsame bzw. völlig unverständliche daran ist, dass Erdogan für diese Sätze zwar im April 1998 vom Staatssicherheitsgericht Diyarbakır wegen Missbrauchs der Grundrechte und -freiheiten gemäß Artikel 14 der türkischen Verfassung und nach Artikel 312/2 des damaligen türkischen Strafgesetzbuches (Aufstachelung zur Feindschaft auf Grund von Klasse, Rasse, Religion, Sekte oder regionalen Unterschieden) zu zehn Monaten Gefängnis und lebenslangem Politikverbot verurteilt wurde (was 1999 wieder aufgehoben wurde), das westliche politische, gesellschaftliche und religiöse Establishment als solches dagegen im Prinzip äußerst zurückhaltend auf die Brisanz und große Tragweite dieser Äußerungen reagiert bzw. geradezu komplett schweigt.
Aber Vorsicht, heißt es dann oft, die Moslems seien in ihrer überwiegenden Mehrheit friedliche Menschen, man dürfe sie nicht durch Erdogan definieren. Ja, viele Türken und Moslems sind tatsächlich friedlich. Dennoch haben die türkischen Wähler bei der Parlamentswahl 2011 der von Erdogan geführten Partei (AKP) ganze 49,84 Prozent ihrer Stimmen gegeben (satte absolute Mehrheit der Parlamentssitze!) - nicht wenige davon sicher auch gerade wegen seiner bereits artikulierten aggressiv-islamistischen Ansichten, die zunächst auf die Eroberung und Islamisierung Europas zielen. Also ist es wohl kaum nur eine verschwindende Minderheit, die so denkt...
Wenn man heutzutage die Nachrichten liest oder hört, vernimmt man praktisch jeden Tag von irgendeinem Attentat oder Terrorakt, die in welcher Weise auch immer im Namen des Islam begangen werden. Ob nun irgendwo in der Welt eine (Auto)Bombe hochgeht und Dutzende von Opfern hinterlässt, ob nun die christliche Minderheit in irgendeinem typisch moslemischen Land verfolgt, verjagt oder teilweise sogar brutalst getötet wird - es vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichten nicht auch von solchen traurigen Ereignissen des islamischen Terrors berichteten.
Und wie reagiert dann unsere westeuropäische bzw. nordamerikanische politische, mediale und “christliche” Elite darauf? Praktisch im Einklag wird uns dann von diesen “Experten” und “Islamkennern” sofort erklärt, dass der Islam als Religion an sich gut und friedliebend sei. Würden ja auch die allermeisten Moslems keine solche Terrorakte begehen. Es seien halt nur einige und relativ wenige Anhänger des Islam, die den Islam als solchen falsch interpretieren bzw. im Sinne der Notwendigkeit einer Gewaltausübung und Kriegsführung gegen alle “Nichtgläubigen” (Nicht-Moslems) auslegen. Damit würden diese aber den Islam entehren, weil sie ja gegen seine Hauptaussage verstießen, die angeblich in der Toleranz, Barmherzigkeit und dem Respekt allen Menschen gegenüber bestünde.
Nun, wie friedliebend der Islam an sich ist, zeigen uns die zahlreichen Kriege und Gewaltaktionen (duzende!), die bereits Mohammed, dessen Gründer, zeit seines Lebens angeordnet, befohlen und selbst geführt hat. Breitete sich ja der Islam gleich zu Beginn seiner Existenz kriegerisch mit dem Schwert in der Hand aus, was dann auch in den Jahrhunderten danach anhielt (Spanien, Byzanz, Balkan bis nach Wien). Ja, heißt es dann, wie viele Kriege hätten denn die Christen geführt. Ja, Christen haben auch Kriege geführt. Dennoch ist die entscheidende Frage hier, ob Jesus Christus, der Gründer des Christentums, zu Seinen Lebzeiten hier auf Erden Kriege angeordnet, befohlen und selbst geführt hat. Keinen einzigen! Er starb sogar einen gewaltsamen Tod, ohne dabei die geringste Gegengewalt auszuüben, und befahl Petrus, Seinem obersten Apostel, ausdrücklich, sein Schwert wegzustecken! Und das ist der entscheidende Unterschied zwischen Jesus und Mohammed, dem christlichen Glauben und dem Islam!
Sich auf den Glauben besinnen. Der christliche Glaube ruft zu keinem Hass einem Andersdenkenden gegenüber auf, sondern gebietet uns sogar ausdrücklich, unsere eventuellen Feinde zu lieben (vgl. Mt 5,43-48)! Für uns heute gilt nach wie vor der christliche Grundsatz: “Denn so ist es Gottes Wille, dass ihr durch gutes Verhalten die unverständigen und unwissenden Menschen zum Schweigen bringt, und zwar als freie Menschen, als Knechte Gottes, die ihre Freiheit nicht zum Deckmantel des Bösen missbrauchen” (1 Petr 5,15f).
Zur gleichen Zeit muss es in Entsprechung zum Missionsauftrag Jesu und der zweiten Bitte des Vaterunser (“Zu uns komme Dein Reich”) auch unsere Absicht sein, zur Verbreitung des Königreiches Christi auf dieser Erde beizutragen (mit friedlichen Mitteln!), was aber wohl kaum geschehen kann, wenn man die eigenen zentralen christlichen Inhalte verschweigt und statt dessen die anderen Religionen maßlos hofiert. Denn ein Ja zum Christentum beinhaltet auch ein zwar anständiges, aber dennoch freimütiges Ansprechen dessen, was die Nicht-Christen falsch sehen und lehren.
Nicht nur die Liebe (zu Gott und der Wahrheit) verlangt generell, dass man von der Intention her alle Irrenden und Fehlgeleiteten zu Jesus Christus bzw. zum Licht dieser Wahrheit führe - sonst liebt man Gott und die Wahrheit nicht wirklich. Auch die echte Nächstenliebe eines Christen zu seinen Mitmenschen drängt ihn ihrem Wesen nach, keinen einzigen Menschen, somit auch keinen Moslem, Juden oder Buddhisten, bewusst und fahrlässig vom Gnadengeschenk des christlichen Glaubens auszuschließen! Denn man kann Gott und die Wahrheit grundsätzlich nur dann wirklich lieben, wenn man die grundsätzliche Absicht hat, dass auch alle anderen Menschen Gott als die höchste Wahrheit lieben - Jesus Christus nämlich, der Mensch geworden ist und uns durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben - im höchsten Akt der Liebe! - das wahre Leben in der göttlichen Gnade und die Erlösung von der Sünde als dem geistigen Tod gebracht hat.
Wenn man aber jenen Irrenden nur menschlich gefallen bzw. lediglich nach dem Mund reden will, will man ja praktisch nicht, dass alle die wahre Liebe lieben, und verleugnet somit die eigentliche Wahrheit und bringt darüber hinaus auch den Irrenden gegenüber keine echte christliche Liebe entgegen!
Das Paradoxe an der heutigen Anbiederungspraxis der westlichen Welt in Bezug auf die angebliche Großartigkeit der moslemischen oder auch jüdischen Religionsgemeinschaften ist, dass man sich dadurch z.B. gerade bei Moslems lächerlich macht und jeglichen menschlichen Respekt verliert. Vor etlichen Jahren berichtete einmal ein ehemaliger bayerischer Ministerpräsident, wie er aus einem bestimmten Anlass mit Vertretern moslemischer Vereine in München so etwas wie eine Islam-Konferenz abgehalten hatte. Man habe da verschiedene Sachen besprochen, die überwiegend auf dem Forderungskatalog der türkischen Vereine standen, und habe sich dabei durchaus freundlich unterhalten. Dann erzählte der betreffende Alt-Ministerpräsident auch - mit persönlicher Erschütterung -, was er dann dem Bericht des Verfassungsschutzes entnehmen musste, der auch die Gespräche mitverfolgte, die nach dem Abzug der deutschen Teilnehmer noch geführt wurden. Er sagte, die türkischen Teilnehmer hätten untereinander gelacht und gespottet - sinngemäß über die Naivität der deutschen Politiker, die sich so leicht hinters Licht führen ließen und auch keine eigene feste Position hatten, sondern überwiegend nur von “Verständnis” und “Toleranz” sprachen und den Forderungen der Gegenseite nachgaben.
Auch sonst ist es bekannt, dass ein Moslem (aber natürlich nicht nur er) keine innere Achtung vor einem Menschen hat, der sich ihm immer nur anbiedert bzw. ihm in allem gefallen möchte. Zwar üben sie weiter gern Druck auf solche “Islam-Versteher“ bzw. “Alles-Rechtfertiger” aus, um jeweils möglichst noch mehr im Sinn der eigenen Interessen herauszuholen, verachten sie aber, weil sie sinngemäß keine “Männer” seien, die eine klare Position haben und trotz vielleicht sogar starkem Gegenwind fest zu ihren Überzeugungen stehen.
Dagegen respektieren sie durchaus Menschen, die zwar eine andere Position vertreten als sie selbst, diese aber dann auch durchaus selbstbewusst nach außen vertreten! Somit können wir in der sog. westlichen Welt letztendlich nur auf der Grundlage einer klaren christlichen Überzeugung den mannigfachen Herausforderungen begegnen, die uns u.a. auch durch den in den letzten Jahrzehnten stetig wachsenden islamischen Einfluss in unseren Ländern erstehen! Der praktische Atheismus und das Vergnügen anpreisende Hedonismus, durch den der Westen momentan auffällt, helfen da letztendlich überhaupt nicht, weil sie keine überzeitliche Idee beinhalten, sondern sich auf einige teils nur oberflächlichen Bereiche des rein Irdischen beschränken. Will man eine brauchbare Antwort auf die uns durch den Islam gestellten Herausforderung finden, muss man sich grundsätzlich schon auf eine geistige Idee stützen, die über die Bereiche des Diesseitigen hinausgeht!
Während eines Flugs von Istanbul nach Tel Aviv erzählte mir mal eine deutsche Sitznachbarin, die in der Türkei als Deutschlehrerin arbeitet, dass sich ihre türkischen Bekannten sehr darüber wunderten, dass sie überhaupt nicht gläubig sei. Sie würde immer wieder zu hören bekommen, sie als Deutsche müsse doch Christin sein. Dass sie aber Atheistin sei, könne von ihrem türkischen Umfeld überhaupt nicht verstanden werden.
Dies bestätigt, dass unsere gegenwärtigen großen Sorgen um die in Frage gestellte christliche Zukunft europäischer Länder uns als ersten und entscheidenden Schritt zur Erkenntnis von der Notwendigkeit der Intensivierung unseres eigenen christlich-katholischen Glaubens führen soll. Ohne diesen Schritt vermögen wir nichts - die in unseren Medien propagierten “Ideale” des sog. Hollywood-Hedonismus, Turbo-Kapitalismus und der liberalen Narrenfreiheiten haben ja erst zu dem geistigen Vakuum geführt, unter welchem doch jeder gläubige Christ heute leidet. Das sind keine brauchbaren Rezepte - sie verursachen erst das eigentliche Problem! Nur die Rückkehr unserer Gesellschaft zum gesunden christlichen Glauben und der echten Gottesfurcht wird nicht nur dem ehemals christlichen Abendland helfen, sowohl die wahren Werte als auch die eigentliche Erfüllung in der göttlichen Liebe (wieder) zu finden, sondern auch gerade auf Menschen islamischen Bekenntnisses einen nachhaltigen Eindruck machen, der sie dann vielleicht auch gerade für Jesus Christus, die inkarnierte Liebe Gottes, neugierig machen wird!

P. Eugen Rissling

 

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